Prof. Dr. Barbara Stiller
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Mit mehr Musik durch den Kita-Alltag. Möglichkeiten musikalischer Bildungsprozesse in der Kindertagesstätte
Donnerstag, 02. Dezember, 2010, 19:30 - 21:30 Uhr
Bremen, Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5,
Olbers-Saal, 1. OG, Eintritt frei
Prof. Dr. Barbara Stiller, Professorin für
Elementare Musik- und
Instrumentalpädagogik
im Fachbereich Musik
der Hochschule für Künste
Bremen
[Homepage]
Im Rahmen der Fachgespräche „Bildung von Anfang an“ spricht am Donnerstag, den 2. Dezember 2010 Frau Prof. Dr. Barbara Stiller über musikalische Bildungsprozesse in der Kindertagesstätte. Die öffentliche Veranstaltung findet von 19.30 bis 21.30 im Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5 statt.
Barbara Stiller ist Professorin für Elementare Musik- und Instrumentalpädagogik und bildet an der Hochschule für Künste in Bremen im Fachbereich Musik MusikpädagogInnen aus. In Kindergarten und Grundschule bildet Musik eine wichtige Grundlage für viele andere Bildungsbereiche. Das zeigt sich schon darin, wie junge Kinder sich tanzend und singend ihre Welt erschließen. Ohne musikalische Basis fällt nicht nur mathematisches Denken schwerer, auch der Sprach- und schließlich sogar der Schriftspracherwerb sind auf melodische und rhythmische Kompetenzen angewiesen.
Im Rahmen der Ästhetischen Bildung fordert die Kultusministerkonferenz, musikalische Bildung für alle Lehramtsstudierenden zu verankern. Das ist ein Grund, warum das Lehrgebiet Elementarpädagogik an der Universität Bremen unter Leitung von Professorin Ursula Carle und PD Matthias Duderstadt derzeit nach Wegen sucht, musikalische Bildung mindestens in der Ausbildung für Elementarbereich stärker zu verankern. Das Fachgespräch soll also den Auftakt für eine künftige Kooperation zwischen der Studienrichtung Elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Künste und dem Bereich der Elementarpädagogik an der Universität Bremen bilden.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projektes "Profis in Kitas" an der Universität Bremen. Mit diesem herausragenden Vortrag feiert das PiK-Projekt den vierten Geburtstag und die 21ste Veranstaltung der Bremer Fachgespräche.
Zum Vortrag:
Selbst in der Erwachsenenwelt wird die Notwendigkeit einer guten musikalischen Grundbildung heute breit diskutiert. Wissenschaftliche Studien belegen, dass globale Ziele zum Erhalt einer zukunfts-fähigen Gesellschaft sich nicht ohne die aktive Teilhabe an Kunst und Kultur erreichen lassen. Eine frühe Beschäftigung mit Musik spielt, das wird in zahlreichen Studien deutlich, eine zentrale Rolle für die Entwicklung personaler Kompetenzen. Menschen brauchen Musik zum Leben und zu ihrer Orientierung. Die menschliche Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit wird durch möglichst früh beginnende musikalische Aktivitäten ebenso geschult wie ein gesellschaftlich notwendiges Sozial- und Toleranzverhalten sowie eine allgemein menschliche Widerstandskraft.
Jede und jeder stimmt spontan zu, wenn wieder einmal betont wird, wie wichtig Musik für Kinder sei. Die konkrete Antwort daruaf, wie die inhaltlichen und institutionellen Wege dafür geebnet werden müssten, damit alle in Deutschland lebenden Kinder von frühester Kindheit an eine Chance auf eine nachhaltige, kulturelle Bildung mit Musik erhalten, bleibt dabei jedoch oftmals diffus.
Auf diese Frage wird der Vortrag mit konkreten Anregungen zur Förderung eines vielfältigen Umgangs mit Musik eingehen. Dabei soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass eine künstlerisch-pädagogische Auseinandersetzung mit Musik ein hohes Maß an Spezialqualifikationen seitens der Erzieherinnen und pädagogischen Fachkräfte verlangt, die sich im Erwachsenenalter mitunter nicht mehr in vollem Maße erlangen lassen. Die Hochschule für Künste Bremen führt in diesem Bereich derzeit ein Pilotprojekt in Form einer intensiven 15-monatigen Weiterbildung für Erzieherinnen und Erzieher aus Bremen und dem niedersächsischen Umland durch. Das Angebot findet unter dem Titel „Elementare musikalische Bildung in der Kita“ statt und verfolgt gleich mehrere Ziele: Zum Einen können die Teilnehmerinnen ihren eigenen musikalisch-künstlerischen Horizont durch vielfältige musikalisch-stimmbildnerische Fächer erweitern, und zum Anderen erwerben sie ein breites Spektrum an methodisch-didaktischem Handwerkszeug, um ihren Arbeitsalltag in der Kita noch intensiver mit musikalischen Angeboten zu bereichern.
Zur Referentin:
Barbara Stiller studierte Elementare Musikpädagogik und Violine für Diplommusiklehrer an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie Erziehungswissenschaft an der Hamburger Universität. Sie unterrichtete an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg und gründete die Kindermusikwerkstatt des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals. Im Oktober 2000 übernahm sie die Projektleitung für die Initiative Konzerte für Kinder der Jeunesses Musicales Deutschland.
Seit 2002 ist Barbara Stiller Professorin für Elementare Musik- und Instrumentalpädagogik im Fachbereich Musik der Hochschule für Künste Bremen. Sie gehört zu den Initiatoren und Gründungsmitgliedern des vor wenigen Wochen neuen „Institut für musikalische Bildung in der Kindheit“ . Das neue Institut will sich intensiv der Erforschung und Förderung musikalischer Bildungsprozesse junger Kinder widmen. Hauptziel des Instituts ist die Erforschung von Rahmenbedingungen, in denen sich Musikalität normal begabter Kinder in ihrem alltäglichen Lebensumfeld bestmöglich entwickeln kann.
Die Studienrichtung Elementare Musikpädagogik (EMP) kann an der Hochschule für Künste Bremen als achtsemestriger Diplomstudiengang (123 SWS) mit zwei Hauptfächern (Elementare Musikpädagogik in Kombination mit Instrumental- oder Gesangspädagogik) oder als viersemestriges Zusatzstudium (28 SWS) nach absolviertem Diplom in Instrumental- und Gesangspädagogik, Künstlerischer Ausbildung oder Kirchenmusik studiert werden. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Verknüpfung der EMP mit frühinstrumentalem Unterricht. Die Unterrichtsdemonstrationen und Lehrversuche finden mit unterschiedlichen Altersgruppen statt. Die künstlerische Praxis der EMP ist von interdisziplinären Projekten - auch in Kooperation mit anderen Fachbereichen der Hochschule für Künste - geprägt. Die Zulassung erfolgt für beide Studiengänge nur nach erfolgreich bestandener Eignungsprüfung.
Freiberuflich arbeitet Prof. Stiller im Fort- und Weiterbildungsbereich der außerschulischen Musikvermittlung und Konzertpädagogik sowie als Redakteurin für die Neue Musikzeitung (nmz) beim Con Brio Verlag. Barbara Stiller ist Mitglied des „ensemble mubuntu, Konzerte für Kinder, Hamburg“.
Zum Einlesen:
Stiller, Barbara (2008): Erlebnisraum Konzert. Prozesse der Musikvermittlung in Konzerten für Kinder. Conbrio Fachbuch, Band 13. Regensburg: Conbrio
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Verlagsseite des Buches
Stiller, Barbara; Wimmer, Constanze; Schneider, Ernst- Klaus (Hrsg.) (2002): Spielräume Musikvermittlung. Konzerte für Kinder entwickeln, gestalten, erleben. Regensburg: Conbrio
Weitere Informationen erhalten Sie von der
PiK-Projektkoordinatorin:
Gisela Koeppel
Tel.: 0421-218-69229
E-Mail: koeppel@uni-bremen.de
zuletzt aktualisiert: 20120108 (mz)
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