Dieses Fachgespräch findet im Rahmen des Verbundprojekts AnschlussM der Universität Bremen und der Pädagogischen Hochschule Freiburg statt (Finanzierung über das BMBF im Rahmen der Forschungsvorhaben „Kooperation von Elementar- und Primarbereich“)

Prof. Dr. Cristiane Benz

Kinder und Erwachsene entdecken
gemeinsam Mathematik

Donnerstag, 15. Dezember 2011, 19:30 - 21:30 Uhr
Bremen, Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5,
Olbers-Saal, 1. OG, Eintritt frei

Prof. Dr. Christiane Benz, Professorin für Mathematik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe [Homepage]

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Im Rahmen der Fachgespräche „Bildung von Anfang an“ spricht am Donnerstag, den 15. Dezember 2010 Frau Prof. Dr. Cristiane Benz über mathematische Bildungsprozesse in der Kindertagesstätte und Grundschule. Die öffentliche Veranstaltung findet von 19.30 bis 21.30 im Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5 statt.

Dr. Christiane Benz ist Professorin für Mathematik und ihre Didaktik, bildet an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Lehramtsstudierende im Fach Mathematik aus und leitet im Institut für Mathematik und Informatik das Fortbildungsprojekt für ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen "MiniEMa - Minis und Erwachsene entdecken gemeinsam Mathematik" und die zugehörige Lernwerkstatt "MachmitWerkstatt MiniMa".

Die Bremer Fachgespräche und auch dieser Vortrag finden statt im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projektes "Profis in Kitas" an der Universität Bremen.

Zum Vortrag:

In ihrem Vortrag stellt Prof. Christiane Benz die Fortbildungs-konzeption, ausgewählte Spiel- und Erkundungsumgebungen zum „Zählen und Sehen“ sowie Rückmeldungen der Fachkräfte aus den Reflexionsphasen vor. Damit bietet sich für die ZuhörerInnen die Möglichkeit, ihre eigenen mathematischen Aktivitäten und Vorhaben gedanklich zu erweitern und zu vertiefen.

Kinder bringen auf jeder Altersstufe mathematisches Vorwissen mit und erweitern dieses mit ihrem Forscherdrang beiläufig oder auch systematisch. Um den Kindern produktive Gelegenheiten zum Forschen zu geben wurde im Jahr der Mathematik 2008 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe für Kinder von 4-8 Jahren die MachmitWerkstatt "MiniMa" konzipiert. Die MachmitWerkstatt bietet den Kindern die Möglichkeit, anhand anregender Aufgabenstellungen und Spiele die Reichhaltigkeit der Mathematik aktiv zu entdecken.

Hierauf aufbauend wurde 2009 unter dem Motto Minis und Erwachsene entdecken gemeinsam Mathematik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe daserweiternde Folgeprojekt "MiniEMA" zur frühen mathematischen Bildung von Kindern für Erzieherinnen und Lehrkräfte der Eingangsstufe eingerichtet. In verschiedenen Fortbildungsbausteinen entwickeln die Fachkräfte mathematische Spiel- und Erkundungsumgebungen und erforschen gemeinsam mit ihren Kindergruppen in der MachmitWerkstatt Mathematik. Die anschließende Reflexion über mathematische Spielumgebungen und über die Interaktion aller Beteiligten schärft zusätzlich den Blick für mathematik-haltige Situationen. Gefördert wird das Projekt "Minis und Erwachsene entdecken Mathematik" von der Tschira Stiftung.

Das Projekt MiniEMa richtet sich zunächst an pädagogische Fachkräfte des Elementarbereich (gehört in Baden-Württemberg zum Bildungsbereich) und der Schuleingangsphase. Gemeinsam werden in Fortbildungsbausteinen Spiel- und Erkundungsumgebungen der MachmitWerkstatt MiniMa weiterentwickelt. Folgende Spiel- und Erkundungsumgebungen wurden gemeinsam bislang entwickelt und erprobt:

• Zählen und Sehen
• Muster erforschen
• Vergleichen und Messen

Anschließend können pädagogische Fachkräfte die MachmitWerkstatt MiniMa besuchen. Dort haben Kinder und Erwachsene die Möglichkeit aktiv entdeckend und forschend mathematisch tätig zu sein. Hierbei können die PädagogInnen aus dem Elementarbereich und der Schuleingangsstufe ihre Fach-, Handlungs-, Beobachtungs- und Reflexionskompetenzen erweitern und vertiefen. Den GrundschullehrerInnen bietet sich zudem die Möglichkeiten, die Bedeutung der strukturierten Anzahldarstellung-, erfassung und -bestimmung für den Zahlbegriffserwerb und für den Erwerb arithmetischer Kompetenzen in der Schuleingangsstufe forschend zu erfassen.

Die Logik hinter diesem Vorgehen: Die Postulate nach Verständnis, Nutzung und Orientierung an kindlichen Denkweisen sind vielfältig in der mathematikdidaktischen Literatur zu finden. Dennoch sollte man, um sich am Denken der Kinder orientieren und daran anknüpfen zu können, dieses auch praktisch kennen und verstehen lernen. Die Anforderungen, die sich daraus für die mathematikdidaktische Forschung ergeben, erfordern es, mathematische Vorerfahrungen, Denkkonstruktionen und den Prozess des Erwerbs mathematischen Wissens im Prozess der Aneignung näher zu untersuchen. So erst können vertiefte Einblicke in kindliche Denkweisen gewonnen und relevantes Hintergrundwissen für die Gestaltung wirkungsvoller Lehr-Lern-Prozesse bereitgestellt werden.

Hierüber wird der Vortrag mit konkreten Anregungen zur Förderung eines vielfältigen Umgangs mit mathematischen Anlässen und Aufgaben eingehen. Dabei wird auch erörtert, dass eine kreativ-pädagogische Auseinandersetzung mit Mathematik ein hohes Maß an Spezialqualifikationen seitens der Erzieherinnen, pädagogischen Fachkräfte und LehrerInnen verlangt. Auch darüber kann im Anschluss des Vortrages ausgiebig diskutiert werden.

Zur Referentin:

Kurzvita

• Seit Oktober 2006 Professorin für Mathematik und ihre Didaktik Pädagogische Hochschule Karlsruhe
• 2006 Vertretungsprofessur PH Karlsruhe
• 2005 - 2006 Akademische Rätin Pädagogische Hochschule Heidelberg
• 2005 Promotion Thema der Dissertation : Erfolgsquoten, Rechenmethoden Lösungswege und Fehler von Schülerinnen und Schülern bei Aufgaben zur Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 100
• 2002 - 2005 Abgeordnete Lehrerin PH Heidelberg
• 2001 Dipl. Päd.
• 2001 - 2002 Teilabordnung an die PH Heidelberg
• 1996 – 2002 Lehrbeauftragte für Anfangsunterricht am Staatlichen Seminar für Lehrerbildung in Heilbronn
• 1994 – 2002 Lehrerin für Grund- und Hauptschule in Lauffen a. N. und Güglingen
• 1993 – 1994 Vorbereitungsdienst in Lauffen a. N.
• 1989 – 1992 Studium GHS an der PH Heidelberg

Arbeitsgebiete

• Übergang vom Kindergarten in die Schule
• Entwicklung arithmetischer Kompetenzen im Vorschul- und Grundschulalter
• VorschullehrerInnen-Ausbildung

Mitgliedschaften

• Vorstandsmitglied im Grundschulverband, Landesgruppe Baden-Württemberg
• Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM)
• MNU "Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e. V."

Ausgewählte Publikationen

Padberg, Friedhelm; Benz, Christiane (2011): Didaktik der Arithmetik: für Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung (Reihe: Mathematik Primar- und Sekundarstufe). 4. Auflage. Heidelberg: Spektrum [Buchseite des Verlags]

Benz, Christiane (2009): Numbers are actually not bad. Accepted paper for the Sixth Conference of European Research in Mathematics Education

Benz, Christiane (2009): Children solving the task 71–69. In: J. Novotnà & H. Moraova. Proceedings of Symposium of Elementary Teaching 2009 – Development of Mathematical Understanding, Prag: Charles University, 72–81

Benz, Christiane: Kindergarten Educators and Maths. In: M. M. F Pinto and T. F. Kawasaki (Eds.): Proceedings of the 34th Conference of the International Group for the Psychology of Mathematics Education, Vol. 2. Belo Horizonte, Brazil, PME (2010), S. 201–208

Benz, Christiane (2010): Strukturen auf der Spur. In: Bönig, Dagmar; Schlag, Bernd; Streit-Lehmann, Julia: Bildungsjournal Frühe Kindheit: Mathematik, Naturwissenschaft & Technik. Berlin: Cornelsen Scriptor, S. 78–83 [Buchseite des Verlags]

Benz, Christiane (2010): Minis entdecken Mathematik. (Reihe Praxis Frühkindliche Bildung). Braunschweig: Westermann [Buchseite des Verlags]

Benz, Christiane (2010): Zählen ist nicht alles, was zählt. MNU Primar 2 (4) (2010), S. 57–67

Benz, Christiane; Kotzian Melanie (2010): Ich leg etwas, damit du es schnell sehen kannst. MNU Primar 2 (4), S. 128–133

Zur ausführlichen Publikationsliste >>>

Zum Einlesen (Downloads):

Benz, Christiane (2011): Kinder und Erwachsene entdecken Mathematik. Vortrag auf der 45. Tagung für Didaktik der Mathematik, Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik vom 21.2.2011 bis 25.2.2011 in Freiburg. Download (PDF 67 KB)

Benz, Christiane (2010): Kinder erforschen und entdecken Mathematik. Folien zum Vortrag vom 31. Oktober 2010. Onlinedokument. Abtsgemünd: Grundschulverband, Landesgruppe Baden-Württemberg. Download (PDF 260 KB)

Benz, Christiane (2009): Die Machmitwerkstatt MiniMa als Aus- und Fortbildungsmöglichkeit. Vortrag auf der 43. Tagung für Didaktik der Mathematik. Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik vom 02.03. bis 06.03.2009 in Oldenburg. Download (PDF 95 KB)

Benz, Christiane (2008): "Zahlen sind nichts Schlimmes" - Vorstellungen von Erzieherinnen über Mathematik im Kindergarten. Vorträge auf der 42. Tagung für Didaktik der Mathematik, Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik vom 13.3. bis 18.3.2008 in Budapest. Download (PDF 68 KB)

Benz, Christiane (2007): Entwicklung von Rechenstrategien bei Aufgaben des Typs ZE±ZE im Verlauf des zweiten Schuljahres. Vortrag auf der 41. Tagung für Didaktik der Mathematik
Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik
vom 25.3. bis 30.3.2007 in Berlin. Download (PDF 146 KB)

Weitere Informationen erhalten Sie von der
PiK-Projektkoordinatorin:
Gisela Koeppel
Tel.: 0421-218-69229
E-Mail: koeppel@uni-bremen.de

zuletzt aktualisiert: 20120807 (mz)
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