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Dr. Havva Engin

Pädagogische Hochschule Karlsruhe Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik

Der Bachelor-Studiengang „Sprachförderung und Bewegungserziehung im Elementarbereich“

In den letzten Jahren belegten mehrere Studien (PISA I, PISA II, IGLU, VERA) die Problematik der unzureichenden deutschen Sprachkenntnisse von Kindern aus sozial benachteiligten Elternhäusern. So konnte deutlich nachgewiesen werden, dass in Deutschland weniger die ethnische Herkunft der Kinder als Determinante wirkt, als vielmehr die Bedingungen des Aufwachsens in bestimmten sozialen Milieus. Die größte Gruppe mit sprachlichen Defiziten bilden Kinder mit Migrationshintergrund, die zu über zwei Drittel aus sozial schwachen Elternhäusern entstammen. Jedoch weist mittlerweile auch eine zahlenmäßig zunehmende Zahl von Kindern mit deutscher Erst-/Muttersprache aus sozial schwachen Familienstrukturen gravierende sprachliche Defizite auf.

Die Studien zeigen darüber hinaus, dass mangelhafte Kenntnisse in der Schulsprache Deutsch nicht nur Minderleistungen im Bereich „Lesekompetenz“ verursachen, sondern auch entscheidend die Leistungen in den anderen Schulfächern beeinflussen. Besorgniserregend ist der Umstand, dass sprachliche Defizite sich bereits im Vorschulalter bemerkbar machen (vgl. z.B. Bärenstark, SISMIK, Deutsch Plus).

Eine enge Verbindung zwischen sozialer Herkunft und nicht altersangemessen entwickelten Sprachkenntnissen weisen auch die regelmäßig in vielen Bundesländern durchgeführten Schuleingangsuntersuchungen nach Darüber hinaus diagnostizieren sie bei sozial benachteiligten Kindern ein sprunghaft angestiegenes Übergewicht, gepaart mit abnehmender Bewegungskompetenz/Motilität, das sich verstärkt in gravierenden Entwicklungsverzöge-rungen in der Grob- und Feinmotorik offenbart.

Nehmen diese Kinder in Kindertagesstätten oder Grundschulen nicht an Maßnahmen (z.B. Sprachförderung, Bewegungserziehung Ernährungsberatung) teil, so vergrößert sich ihr Abstand zu sprachlich altersangemessen entwickelten Kindern signifikant. So erachten ExpertInnen aus den Disziplinen Sprachwissenschaft, Psychomotorik und Sportwissenschaft für die betroffenen Kinder eine inhaltlich verzahnte Sprach- und Bewegungsförderung im Rahmen eines zeitnahen Interventionsprogramms als kompensatorisch effektive Maßnahme.

Die schlaglichtartig skizzierte Situation zeigt, dass zukünftig die Bereiche „Sprachförderung“ und „Bewegungserziehung“ einen zentralen Stellenwert in den Bildungsprogrammen von Kindergärten und Grundschulen einnehmen werden. Hierauf müssen die ausbildenden Hochschulen in der Form reagieren, dass sie beide Bereiche inhaltlich und fachlich eng miteinander verzahnt anbieten können.

Eine ähnlich hohe Relevanz kommt der rechzeitigen Vorbereitung und Professionalisierung der bereits in der Praxis tätigen Fachkräfte (ErzieherInnen, GrundschullehrerInnen, PädagogInnen in anderen Einrichtungen) für diese neuen beruflichen Herausforderungen zu.

Das Ziel des BA-Studiengangs „Sprachförderung und Bewegungserziehung im Elementarbereich“ besteht in der Schaffung des Berufsfeldes „BeraterIn für Sprachförderung und Bewegungserziehung im Elementarbereich“.

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Kontakt: Arbeitsgebiet Grundschulpädagogik
© Prof. Dr. Ursula Carle - Universität Bremen - Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften - Grundschulpädagogik
Universität Bremen Fachbereich 12